Verlegerhaus Seiffen
Das historische Verlegerhaus hat eine spannende Geschichte. Sie beginnt in der Mitte des 17. Jahrhunderts und ist eng mit der Gründung des Ortes Heidelberg (seit 1939 ein Ortsteil von Seiffen) verbunden. In der Vergangenheit wurde im Verlegerhaus bereits ein Ladengeschäft betrieben.
Geschichte zum Anfassen
Das Verlegerhaus besteht aus mehreren Haupt- und Nebengebäuden und prägt das Ortsbild von Seiffen. Es ist eins der ältesten Gebäudeensembles im Ort. Markant sind die beiden mehrgeschossigen Hauptgebäude in typisch erzgebirgischer Bauweise. Sie stehen unter Denkmalschutz.
1872 ging das Verlegerhaus in den Besitz von Dienegott Wagner, einen Drehwerksbesitzer und Kolonialwarenhändler, über. Er eröffnete im Verlegerhaus ein Ladengeschäft.
1912 wurde Ernst Heinrich Reuter – Drechslermeister und Bildhauer – Besitzer des Anwesens. Damit ging das Verlegerhaus in den Familienbesitz der jetzigen Eigentümerin über. Seit diesem Zeitpunkt wurden im Haupthaus und in einem Nebengebäude Räumlichkeiten für einen Holzwarenbetrieb genutzt. Nach 1934 kamen auch die Räume des ehemaligen Ladengeschäftes dazu.
Die Holzwarenfabrik war bis 1972 im privaten Familienbesitz. Danach erfolgte die Verstaatlichung der Firma und auch eines Teils des Grundstückes. Nach der Reprivatisierung 1991 war das gesamte Ensemble wieder im Familienbesitz. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch der Generationswechsel zur dritten Generation in Firma und Haus.
Die Holzwarenfabrik wurde 1994 im Rahmen einer Vergrößerung der Produktion in ein anderes größeres Objekt verlegt. Seitdem standen die ehemaligen Betriebsräume leer. Der übrige Teil des Hauses wurde als „Mehrgenerationen-Haus“ genutzt.
und jeder Augenblick ein Geschenk.
– Ina Deter
Neustart im Verlegerhaus Seiffen
1997 begann im bewohnten Teil des großen Wohnhauses die komplette Sanierung. Davon ausgenommen waren die ehemaligen Ladenräume und der leerstehende Heizraum. Die ersten Ferienwohnungen wurden ausgebaut. Die Bauarbeiten endeten 2001.
2002 wurde das untere Wohnhaus, das seit 1998 leer stand, komplett saniert und ebenfalls zu Ferienwohnungen umgebaut.
Der ursprüngliche Charme der über 350 Jahre alten Häuser ist bei der Renovierung erhalten geblieben. Räume wie die ehemalige Schwarzküche (jetzt ein gemütliches Kaminzimmer) findet man sonst nur im Museum. Die ehemalige Bauernküche und der Weinkeller im rustikalen Gewölbe wurden liebevoll restauriert.
Auch die seit 1994 ungenutzten Gewerbe- und Wirtschaftsräume im südwestlichen Teil des Erdgeschosses werden nun mit dem neuen Hofladen und der Probierstube wieder einer Nutzung zugeführt.